Unangekündigte Alarmübung stellt Feuerwehr und Klinik auf die Probe
Erlenbach. Übung für den Ernstfall: am Dienstag, den 29. Januar 2019 fand in der Helios Klinik Erlenbach ein unangekündigter Übungseinsatz der Feuerwehren statt. Gegen 19:30 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle Untermain die Feuerwehren Erlenbach, Mechenhard, Streit und die Drehleiter der Werkfeuerwehr ICO zur Helios Klinik Erlenbach, nachdem dort die automatische Brandmeldeanlage ausgelöst hat. Zuvor wurde die Station 2B mit Nebelmaschinen völlig verraucht, um die Übung möglichst realistisch nachzustellen. Insgesamt elf Erwachsene und Jugendliche wurden als Verletztendarsteller versteckt. Klinikgeschäftsführer Sven Axt betont die Bedeutung solcher Übungen: „Wir wollen nichts dem Zufall überlassen. Im Ernstfall zählt jede Minute und es ist unsere Pflicht und unser persönlicher Anspruch, unsere Patienten in jeder Situation zu schützen.“
Unmittelbar nach Eintreffen verschaffte sich Einsatzleiter Carsten Breunig von der Erlenbacher Feuerwehr einen Überblick über die Lage. Das Pflegepersonal der Helios Klinik Erlenbach reagierte vorbildlich und hatte bereits einige Patienten in Sicherheit gebracht. Außerdem informierte es den Einsatzleiter über elf, teilweise nicht gehfähige Personen, die noch vermisst wurden. Sofort begannen zahlreiche Trupps unter Atemschutz die Station systematisch nach den Vermissten zu durchsuchen. Wärmebildkameras leisteten dabei wertvolle Hilfe, da sie trotz dichtem Rauch Menschen sichtbar machen. Sieben Menschen konnten auf diese Weise zügig gerettet werden, vier weitere wurden von außen über die Drehleiter in Sicherheit gebracht. Parallel zur Menschenrettung richteten weitere Feuerwehrleute eine zentrale Verletztensammelstelle im Erdgeschoss der Klinik ein. Dort wurden alle Geretteten registriert und vom Ärztlichen Direktor Dr. Siegfried Beller untersucht. Zwei Personen wurden zur weiteren Behandlung in die Notaufnahme gebracht.
Während der Rettungsmaßnahmen nahmen die Einsatzkräfte mit speziellen Hochleistungslüftern eine „taktische Belüftung“ der Fluchttreppenhäuser vor, um sie in jedem Falle rauchfrei zu halten. Zeitgleich wurde von einem weiteren Atemschutztrupp die Brandbekämpfung durchgeführt. Äußerst hilfreich war dabei die in der Klinik verbaute Steigleitung. Sie ermöglichte es der Feuerwehr, im Bereich des Haupteinganges Löschwasser einzuspeisen und ohne aufwändiges Verlegen von Schläuchen in den betroffenen Bereichen einzusetzen.
Bei der Abschlussbesprechung im Erlenbacher Feuerwehrhaus resümierte Kreisbrandmeister Thomas Zimmermann, dass alle Sicherheitseinrichtungen in der Klinik optimal funktionierten. So haben beispielsweise automatische Rauchschutztüren und abgedichtete Kabelkanäle verhindert, dass sich der Rauch auf andere Stationen ausbreitet. Klinikgeschäftsführer Sven Axt dankte den Wehrleuten mit einer Vesper für die Übung und bot an, solche Einsatzszenarien in der Klinik regelhaft zu üben, um Abläufe und Taktik stetig zu verbessern.
Verfasser:
Alexander Monert (Pressewart FF Erlenbach) und Sandra Kern (Unternehmenskommunikation Helios Klinik)
Fotos:
Feuerwehr Erlenbach